Der regelmäßig zu hohe Konsum von Zucker ist ungesund! Wie Zucker genau auf deinen Körper wirkt und warum zu viel Zucker ungesund ist, warum Zucker dick macht, in welchen Nahrungsmitteln Zucker enthalten ist, wie viel Zucker du täglich maximal aufnehmen solltest, welche gesunden Alternativen es zu Zucker gibt und wie dir im Alltag schnell und einfach eine möglichst zuckerfreie Ernährung gelingt, zeige ich dir nun in diesem Artikel.
Wie wirkt Zucker auf deinen Körper und warum ist zu viel Zucker ungesund?
Zucker ist heutzutage ein weitverbreitetes und beliebtes Genussmittel. Der regelmäßige Verzehr von Zucker ist jedoch ungesund. Die Dosis macht hierbei das Gift: In Maßen schadet er nicht, der übermäßige Konsum macht, in Kombination mit zu wenig Bewegung, allerdings dick und krank!
Für den Stoffwechsel benötigt der menschliche Körper eigentlich gar keinen reinen Extra-Zucker, denn den brauchbaren Bestandteil davon, die Glucose, kann er auch aus etlichen anderen kohlenhydratreichen Lebensmitteln gewinnen, die er in Zucker zerlegt und daraus dann Energie gewinnt. Der übliche weiße Haushaltszucker bzw. Industriezucker, den wir zu uns nehmen, ist so stark verarbeitet, dass er außer Kalorien (fast 400 Kilokalorien pro 100 Gramm!) keine wichtigen Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe mehr enthält. Ein regelmäßig zu hoher Zuckerkonsum und kalorienreiches Essen führen meistens zu Karies und, in Kombination mit zu wenig Bewegung, auch zu Übergewicht. Denn überschüssiger Zucker, den du nicht verbrauchst, wird vor allem in deiner Leber in Fette umgewandelt und als Energiedepot abgespeichert. Das kann auf Dauer jedoch neben einem unattraktiveren Körper auch böse gesundheitliche Folgen haben: Denn mit dem Übergewicht sind zudem ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Gelenkschäden (vor allem des Kniegelenks), Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall und sogar Krebs verbunden. Je höher das Übergewicht ist, desto eher entsteht Krebs im Dickdarm, in der Brust, in den Eierstöcken und in den Nieren.
Zudem kann ein hoher Zuckerkonsum selbst auch Krebs fördern. Denn Tumorzellen haben einen besonderen Stoffwechsel: Um zu leben und sich zu vermehren, brauchen sie sehr viel Zucker. Insulin stimuliert die Aufnahme der Glucose aus dem Blut und beschleunigt damit das Wachstum der Krebszellen. Ein hoher Insulinspiegel treibt somit das Wachstum von Tumoren voran. Aktuell wird geforscht, ob eventuell ein hoher Zuckerkonsum auch Krebs überhaupt erst entstehen lässt.
Darüber hinaus verursacht zu viel Zucker sogenannte Low-Grade-Entzündungen in deinem Körper, kleine Entzündungsreaktionen, die den Baustein für viele Krankheiten legen und auch zu unreiner Haut mit Pickeln und Bläschen führen können. Zudem macht übermäßiger Zuckerkonsum dich unruhig und müde und kann zu Konzentrationsstörungen führen.
Warum machen Zucker bzw. zuckerhaltige Nahrungsmittel eigentlich dick?
Einfache und schnell abbaubare Kohlenhydrate wie Weißmehl, das du vor allem in Weißbrot, herkömmlichen Nudeln und Pizza findest, und Zucker haben einerseits viele Kalorien und andererseits kaum Nährstoffe sowie einen geringen Sättigungswert, weshalb sie Appetit auf immer mehr Essen machen. Im Gegensatz zu Eiweißen, Fetten und komplexen Kohlenhydraten, die im Darm zunächst aufgespalten und umgewandelt werden müssen, gelangen sie auf direktem Weg in dein Blut, wodurch dein Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellt. Die Glucose veranlasst dann deine Bauchspeicheldrüse dazu, das Hormon Insulin auszuschütten, das dafür sorgt, dass der Zucker abtransportiert wird und der Glukosespiegel bzw. Blutzuckerspiegel in deinem Blut wieder reguliert wird. Der Zucker wird nämlich von deiner Muskulatur schnell verarbeitet und die Überschüsse an Zucker werden in deinem Fettgewebe eingelagert, wodurch dann dein Blutzuckerspiegel schnell und stark wieder abfällt und dein Gehirn rasch wieder mit neuem Hunger reagiert. Je schneller und höher dein Blutzuckerspiegel steigt, desto mehr Insulin wird ausgeschüttet. Hierdurch kehrt der Hunger, meistens in Form von Heißhunger, allerdings wieder zurück und du isst folglich mehr und nimmst auch mehr Kalorien zu dir. Wer zuckerreich isst, hat also schnell wieder Hunger und isst deshalb häufig mehr Kalorien als nötig.
Das ist übrigens auch der Grund, warum die Nahrungsmittelhersteller möglichst vielen Produkten Zucker beimischen. Nur, damit wir mehr essen und die Nahrungsmittelunternehmen mehr Produkte verkaufen und damit einen höheren Umsatz erzielen! Fies, nicht wahr? Besonders hohes Suchtpotenzial besteht, wenn Zucker flüssig, beispielsweise als zuckerhaltiges Getränk wie Limonade, oder als Gel (z.B. Süßigkeiten) zur Verfügung steht – denn dann trinkst bzw. isst du nämlich mehr. Am allerliebsten isst der Mensch übrigens Zucker in Kombination mit Fett.
Darüber hinaus ist das Insulin auch dafür verantwortlich, dass dein Körper die aufgenommenen Kalorien verstärkt in deinen Fettzellen speichert. Je mehr Insulin sich in deinem Blut befindet, desto mehr Fett wird dementsprechend auch in deinem Körper gespeichert und desto stärker wird dein Fettabbau gestoppt. Insulin im Blut hemmt das Herauslösen von Fetten aus deinem Gewebe und verhindert, dass störende Fettdepots für die Energiegewinnung genutzt werden. Insulin ist also der Bösewicht, der zu Übergewicht führt, und Zucker ist sein Komplize. Stark erhöhte Insulinwerte sind auch gesundheitlich sehr bedenklich, denn sie fördern die Ablagerung von Fetten an deinen Gefäßinnenwänden, wodurch dann Arteriosklerose, also Arterienverkalkung, entsteht, die zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen kann.
Wenn du bei deiner Ernährung weniger einfache Kohlenhydrate, also vor allem Zucker und Weißmehl, aufnimmst, kannst du dadurch die Insulinproduktion deiner Bauchspeicheldrüse regulieren, das dich auch beim Abnehmen unterstützt: Schüttet dein Körper nämlich nur wenig Insulin aus, kannst du dadurch deine Fettverbrennung ankurbeln. Fokussiere dich deshalb auf natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkornprodukte und Nüsse, die viele Ballaststoffe und komplexe, langkettige Kohlenhydrate, also Mehrfachzucker, enthalten. Denn komplexe Kohlenhydrate müssen im Gegensatz zu einfachen Kohlenhydraten in deinem Magen-Darm-Trakt zunächst erst noch aufgespalten und in Einfachzucker umgewandelt werden. Dadurch geht die Glucose nur langsam in dein Blut über, sodass dein Blutzuckerspiegel auch nur langsam und nicht so stark ansteigt und deine Bauchspeicheldrüse nur wenig Insulin ausschüttet. Und das hält länger satt und beugt Heißhunger vor.
Kann Zucker abhängig machen und gibt es eine Zuckersucht?
Zucker kann genauso süchtig und abhängig machen wie das Rauchen. Denn er erzeugt in deinem Gehirn die gleichen Aktivitätsmuster wie süchtig machende Drogen und stimuliert das Belohnungssystem in deinem Gehirn. Wenn du Zucker isst, schüttet dein Gehirn das Hormon Dopamin aus, das deinem Körper ein positives Gefühl verschafft. Genauso wirken auch Suchtstoffe wie Nikotin oder Alkohol. Zucker vermittelt kurzfristig Befriedigung, doch schon kurz danach verlangt dein Körper mehr davon. Und das ist evolutionsbedingt: Bei Bitterem und Saurem auf der Zunge gehen im Gehirn die Alarmglocken an, so wurden die Steinzeitmenschen früher vor unreifen und giftigen Früchten gewarnt. Süßes hingegen, wie beispielsweise süße Früchte, bedeutete Genuss. Es war damals etwas, das zwar kalorienreich, aber selten und nicht giftig war, woraufhin das Gehirn mit der Ausschüttung von körpereigenen, glücklich machenden Botenstoffen reagierte. So etwas musste ausgekostet werden, denn es war damals für unsere Urahnen durchaus sinnvoll, sich daran zu überessen. Schließlich wussten sie nicht, wann sie das nächste Mal wieder so etwas finden würden. Der Mensch ist also durchaus darauf programmiert, sich mit Süßem den Bauch vollzuschlagen.
In welchen Nahrungsmitteln ist denn überhaupt Zucker enthalten?
Nur knapp 20 Prozent des Zuckers wird heutzutage als handelsüblicher, weißer Haushaltszucker, also raffinierter bzw. verarbeiteter Zucker, gekauft. Der Großteil, über 80 Prozent des von uns konsumierten Zuckers, steckt als Industriezucker in den Nahrungsmitteln selbst, also in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln wie Fertiggerichten, Fertigprodukten und Süßigkeiten sowie vor allem in zuckerhaltigen Getränken – über 30 Prozent des von uns konsumierten Zuckers stammt aus Zucker in Getränken!
Typische Zuckerfallen und Kalorienschleudern ohne Nährstoffe, also stark zuckerhaltige Nahrungsmittel, die deinen Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schießen lassen, sind Limonaden, Süßigkeiten, Kuchen, Kekse, Kartoffelchips, Fertiggerichte (z.B. Tiefkühlpizza), Fertigprodukte (z.B. fertige (Salat-)Saucen, Instantsuppen, Tomatenketchup, Fertigmüsli, Cornflakes, Müsliriegel und (Frucht-)Joghurt), süße Brotaufstriche (z.B. Nutella, Marmelade und Honig) sowie auch Alkohol und Weißmehl, das vor allem in herkömmlichem Weißbrot, Nudeln und Pizza enthalten ist.
Vor allem Limonaden sind eine der Hauptquellen von Zucker und sehr kalorienreich, weshalb besonders der übermäßige Konsum von Limonade maßgeblich zu Übergewicht und Fettleibigkeit beiträgt. Eine Dose Limonade zu viel jeden Tag ergibt nach rund sechs Wochen einen Kilo Bauchspeck!
Gerade auch Süßigkeiten als Snacks zwischendurch bringen deinen Blutzuckerspiegel ins Schwanken und fachen den Heißhunger geradezu an. Ein Schokoriegel beispielsweise besteht hauptsächlich aus Fett und Einfachzucker, der sehr schnell verarbeitet wird und damit schon kurzfristig wieder zu neuem Hunger führt.
Achte auch auf versteckten und zusätzlich hinzugefügten Zucker in vermeintlich gesunden Nahrungsmitteln, in denen du ihn eigentlich nicht erwartest, wie beispielsweise (Frucht-)Joghurt, Fruchtssaftschorlen oder Smoothies. Selbst im vermeintlich so gesunden Glas Orangensaft stecken 20 Gramm Zucker, also ganze sieben Stück Würfelzucker! Schaue daher beim Einkaufen immer auf die Zutatenliste – nach einiger Zeit, meistens nach ein paar Wochen, wirst du dann automatisch wissen, in welchen Lebensmitteln (viel) Zucker enthalten bzw. zugesetzt worden ist. Häufig verfügen Lebensmittel aus einem Bio-Supermarkt tendenziell über weniger Zucker als solche aus einem herkömmlichen Supermarkt.
Zucker hat übrigens viele Namen, weshalb ich dir beim Einkaufen auch deshalb unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste empfehle. Denn da das Wort Zucker bei den Verbrauchern ein schlechtes Image hat, tarnt die Nahrungsmittelindustrie es mit Fachbegriffen wie Saccharose (Haushaltszucker), Glucose bzw. Dextrose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker), Maltose (Malzzucker) und Lactose (Milchzucker). Du siehst: Zucker ist meistens in Begriffen enthalten, die mit „-ose“ enden. Zudem verwendet die Nahrungsmittelindustrie in einem Produkt gerne mehrere Süßmacher, da so die Anteile der einzelnen Zuckerbestandteile schrumpfen und das Wort „Zucker“ dann nicht mehr an vorderster Stelle in der Zutatenliste steht. Auch heißt „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ nicht, dass diesen Produkten kein Zucker zugesetzt wurde – denn Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe dürfen bei dieser Formulierung trotzdem noch verwendet werden.
Besonders tückisch ist künstlich zugesetzte Fructose, also Fruchtzucker, die viele Produkte, von Joghurt über Fertiggerichte bis hin zu Getränken, süßt. Denn das Wort „Frucht“ lässt sie harmlos erscheinen, jedoch ist Fruchtzucker kein bisschen kalorienärmer oder gesünder als normaler Zucker. Für den Stoffwechsel von Fructose ist kein Insulin notwendig, sodass dein Körper ein geringeres Sättigungsgefühl hat und fruchtzuckerhaltige Nahrung dich dazu verleitet, mehr zu essen als dein Appetit verlangt. Des Weiteren wird Fructose von deinem Körper sehr viel schneller in Körperfett umgewandelt als Glucose. Eine hohe Fructosezufuhr kann zudem die ungünstigen Blutfette, also das schlechte LDL-Cholesterin und Triglyceride im Blut, deutlich erhöhen. Darüber hinaus kann Fructose hauptsächlich nur in deiner Leber abgebaut werden, sodass sich als Folge davon dort Fett ansammelt, wodurch eine Fettleber entsteht, die schließlich zu Diabetes führen kann. Damit kann Fructose deiner Leber genauso schaden wie zu viel Alkohol. Zwar sind in natürlichem Fructose, das in Obst steckt, auch Kalorien enthalten, jedoch sind diese wenigstens mit vielen sättigenden Ballaststoffen und weiteren gesunden Nährstoffen wie Vitaminen kombiniert. Zudem verlangsamen die darin enthaltenen Nahrungsfasern, also die Ballaststoffe, die Zuckeraufnahme, sodass der Zucker nur langsam in deine Leber gelangt.
Auch Maltodextrin, das als Füll- und Verdickungsmittel in vielen Produkten wie Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßigkeiten sowie als Fettaustauschstoff in kalorienreduzierten Nahrungsmitteln verwendet wird, ist nichts anderes als Zucker – genauso wie auch Ahorn- oder Maissirup, Honig oder Agavendicksaft. Übrigens ist auch brauner Rohrzucker kein bisschen gesünder als der normale, weiße Zucker – auch, wenn er vielleicht aufgrund seiner Farbe und seiner Kristallform natürlicher und gesünder aussieht.
Wie viel Zucker am Tag ist gesund?
Zucker in kleinen Mengen zu konsumieren, ist grundsätzlich nicht schädlich – die Dosis macht wie gesagt das Gift. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch, nicht mehr als fünf Prozent seines täglichen Energiebedarfs durch Zucker zu decken, also maximal 25 Gramm Zucker pro Tag. Das entspricht ungefähr dem Zuckergehalt einer Dose Cola.
Die Realität sieht aktuell allerdings so aus, dass jeder Deutsche im Jahr fast unglaubliche 40 Kilogramm Zucker konsumiert. Aktuell liegen wir also mit ungefähr 100 Gramm Zucker pro Tag viermal so hoch und damit dramatisch über der täglichen Maximalempfehlung.
Ist Süßstoff gesund?
Süßstoffe, also in der Regel künstlich hergestellte Ersatzstoffe für Zucker, sind keine gesunde Alternative zu Zucker, obwohl sie nur wenige bis keine Kalorien enthalten. Besonders Aspartam (E 951) steht nämlich in Verdacht, krebserregend zu sein und vor allem bei hohem Konsum Blasenkrebs auslösen zu können. Darüber hinaus täuscht Aspartam sozusagen deinen Körper: Wenn du nämlich Süßstoff isst, denkt dein Körper, er bekäme Zucker und produziert Insulin. In deinem Magen kommt jedoch kein Zucker an, sodass dein Körper das fälschlicherweise gebildete Insulin wieder loswerden muss. Er veranlasst dann, Glykagon auszuschütten, welches deinen Blutzuckerspiegel unter sein normales Niveau sinken lässt. Die Folge davon ist dann jedoch Heißhunger. Weitere ungesunde Süßstoffe sind Acesulfam (E 950), Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962), Cyclamat (E 952), Neohesperidin (E 959), Neotam (E 961), Saccharin (E 954), Sucralose (E 955) und Thaumatin (E 957). Häufig findest du diese Ersatzstoffe versteckt in Getränken oder (Diät-)Fertigprodukten.
Welche gesunden Alternativen gibt es zu Zucker?
Generell ist für mich die gesündeste Alternative zum weißen Haushaltszucker, ihn so weit es geht zu meiden und am besten komplett auf Zucker zu verzichten statt Zucker nur zu ersetzen. In Maßen allerdings favorisiere ich Reissirup, eines der ältesten Süßungsmittel der Welt, das aus der asiatischen Küche stammt und eine glucosebasierte und von Natur aus fructosefreie Alternative zu Zucker ist. Für die Herstellung wird zunächst ungeschälter Reis zu Reismehl gemahlen. Danach werden die festen Reisbestandteile herausgefiltert und der Rest mit Wasser zu einem Sirup eingedickt bzw. eingekocht. Zwar enthält Reissirup auch knapp über 300 Kilokalorien pro 100 Gramm, jedoch ist er trotzdem etwas gesünder als Zucker, da er zu einem Fünftel aus komplexen Kohlenhydraten bzw. langkettigem Mehrfachzucker besteht. Diesen muss dein Körper nämlich erst in Einfachzucker umwandeln, bevor er in dein Blut übergeht. Die Zuckeraufnahme im Blut wird also verzögert und dein Blutzuckerspiegel steigt somit nur langsam an. Zudem ist Reissirup im Vergleich zum reinen Zucker reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Eisen. Sein Geschmack ist zwar nicht extrem süß, jedoch verfügt Reissirup über eine feine, leicht nussige und malzige Karamellnote.
Und was ist mit Stevia als Zuckerersatz? Ist Stevia gesund und besser als Zucker? Stevia, ein natürlicher Pflanzensüßstoff aus Südamerika, das auch Süßkraut oder Honigkraut genannt wird und direkt aus den Blättern erzeugt wird, könnte in Maßen genossen eine mögliche Alternative zu Zucker sein, da es keine Kalorien und nicht die Nebenwirkungen von Zucker enthält. Denn es verursacht keinen Karies und soll gefäßerweiternd sowie blutdrucksenkend wirken. Die in Südamerika ansässigen Guarani-Indianer nutzen dieses Kraut schon seit Jahrhunderten, um damit ihre Speisen zu süßen. Allerdings hat das bei uns in Europa seit 2012 zugelassene und erhältliche Stevia aus meiner Sicht drei klare Nachteile: Stevia hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen und starken, lakritzartigen Eigengeschmack. Zudem werden die meisten im Handel erhältlichen Steviapulver industriell mit Füllmittel (um mehr Volumen zu erzeugen) und Zuckerarten wie Maltodextrin gestreckt. Viel schlimmer ist aber noch, dass bei uns nicht die Steviablätter, sondern nur die der Pflanze industriell entzogenen Steviolglycoside verwendet werden dürfen – das ist jedoch kein natürlicher Süßstoff mehr, sondern eben ein künstlicher Zusatzstoff.
Franks Quick-Tipps: Die perfekten Schnellstart-Maßnahmen für den Alltag, mit denen du dich zuckerfrei ernährst
- Maßnahme 1: Den größten Zucker-Hebel bilden Limonaden und Fruchtsäfte. Wenn du also im Alltag beispielsweise auf Cola, Orangensaft, Apfelschorlen sowie Eistees und Energydrinks verzichtest, kannst du alleine dadurch schon riesige Mengen an Zucker einsparen! Verzichte vor allem auch auf Light-Getränke, denn die machen dich nur noch hungriger. Und lass unbedingt deine Finger von Alkohol und alkoholischen Mixgetränken, die beide extrem viel Zucker enthalten. Trinke stattdessen lieber stilles, natürliches Mineralwasser. Das kannst du übrigens ganz einfach aufpeppen, indem du eine Karaffe nimmst und neben dem Wasser oder auch Grünem Tee Obst (z.B. Zitronen, Limetten, Orangen oder Himbeeren), Gemüse (z.B. Gurken) und bzw. oder Kräuter (z.B. Minze oder Ingwer) hinzugibst. Wenn du das Wasser dann etwas ziehen lässt, nimmt es den Geschmack der Zutaten an. So kannst du sehr einfach ein leckeres und gesundes Früchtewasser selbst zubereiten. Statt Zucker im Kaffee solltest du auch mal Zimt probieren, der wesentlich gesünder ist – allerdings nicht als Zimt-Zucker-Mischung.
- Maßnahme 2: Den zweitgrößten Zucker-Hebel bilden Süßigkeiten und Desserts. Verzichte also im zweiten Schritt beispielsweise auch auf Schokolade, Kuchen, Kekse oder Cookies, Bonbons, Gummibonbons (z.B. Gummibärchen), Pudding, Milchreis und Speiseeis. Genieße statt Süßigkeiten lieber gesunde Snacks wie (ungesalzene) Nüsse, Mandeln oder frisches Obst, sozusagen als natürliche Süßigkeit. Ganz hervorragend schmecken übrigens Datteln mit Walnüssen oder Mandeln – den Tipp habe ich damals aus dem Orient bekommen. Greife jedoch auch hierbei nicht unbegrenzt zu und verzehre nur zwei bis drei Portionen Obst pro Tag, denn sonst besteht auch beim übermäßigen Verzehr von Obst aufgrund seiner Kalorien die Gefahr des Zunehmens. Als gesunde Alternative zu Kartoffelchips bieten sich Käsewürfel, Avocadospalten oder Gemüsesticks (z.B. aus Karotten, Gurken und Paprika) mit einem Frischkäse-Dipp an. Um sehr schnell deinen Appetit bzw. Heißhunger auf etwas Süßes zu stillen, hat sich dieser Anti-Heißhunger-Drink in der Praxis sehr bewährt: Presse eine Zitrone aus und vermische den Zitronensaft mit 150 ml heißem Wasser. Gebe dann eine ordentliche Prise Chili oder Cayennepfeffer hinzu. Fertig! Oder alternativ: Einfach Grünen Tee mit frischem Ingwer trinken.
- Maßnahme 3: Wenn du dich möglichst komplett zuckerfrei ernähren und deinen Zuckerkonsum massiv einschränken bzw. auf Zucker verzichten möchtest, solltest du dann im dritten Schritt neben dem herkömmlichen Haushaltszucker vor allem auch dauerhaft auf industriell verarbeitete Nahrungsmittel mit viel zugesetztem Industriezucker wie Fertiggerichte und Fertigprodukte (vor allem süße Brotaufstriche) verzichten. Kaufe am besten erst gar keine Limonaden, Süßigkeiten und sonstige industriell verarbeitete Nahrungsmittel mehr ein – denn was du nicht zuhause hast, kannst du schließlich auch nicht essen. Koche deshalb so häufig wie möglich selbst und mit frischen und natürlichen Lebensmitteln, also eben Lebensmittel ohne zugesetzten Zucker. Idealerweise bereitest du schon abends dein Frühstück, Mittagessen oder gesunde Snacks für den nächsten Tag vor, sodass du erst gar nicht in Versuchung gerätst, unterwegs etwas Ungesundes zu kaufen bzw. zu essen.
- Maßnahme 4: Durch die verstärkte Aufnahme eiweißhaltiger Lebensmittel (und auch Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen) kannst du übrigens deinen Körper austricksen und so ganz einfach dein Verlangen nach Zucker mindern. Denn Eiweiß stabilisiert deinen Blutzuckerspiegel und bringt deine Fettverbrennung wieder in Schwung. Mehr Eiweiß hält dich länger satt, verhindert Heißhungerattacken und lässt dich weniger essen.
Wie lange dauert es, bis du deinen Körper komplett von der Zuckersucht befreit hast?
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du dich mit einer zuckerfreien oder zumindest zuckerarmen Ernährung und dem Fokus auf natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln deutlich besser, fitter und leistungsfähiger fühlen wirst und dich besser konzentrieren kannst. Es dauert jedoch ungefähr drei Monate bis sich dein Körper von der Zuckersucht befreit hat und ohne ihn auskommt.
Am besten nimmst du es mit dem Konsum von Zucker wie mit dem Rauchen: Am erfolgreichsten wirst du nämlich sein, wenn du deinen Zuckerkonsum nicht erst langsam reduzierst, sondern ganz radikal von heute auf morgen damit aufhörst! Am Anfang wird dir der Verzicht zunächst eventuell sehr schwer fallen, aber schon nach einigen Tagen wird sich dein Körper langsam an den Zuckerentzug gewöhnen und dein Verlangen nach Zucker wird spürbar nachlassen. Deine Geschmacksnerven sind sehr sensibel, jedoch belasten wir sie heutzutage mit einer Masse an Zucker, weshalb sie dann etwas Zeit benötigen, um wieder auf das normale Niveau zurückgesetzt zu werden und sich an dein neues Essverhalten anzupassen. Irgendwann wird der Zuckerverzicht jedoch völlig normal für dich sein, als ob es schon immer so gewesen wäre, sodass du dir gar nichts anderes mehr vorstellen kannst. Und vor allem wirst du dich dann ohne den Zucker sehr viel besser fühlen!
Starte jetzt mit minimalem Aufwand in ein gesünderes Leben!
Viel Erfolg dabei wünscht dir
Dein Frank Backhaus
Gründer und Autor von tipps4fitness.de – Der Blog für einen gesunden Lifestyle mit minimalem Aufwand
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7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Zucker in großen Mengen ist sehr schädlich für den Körper. Leider ist in jedem 2. Produkt der großen Lebensmittelkonzerne viel zu viel Zucker drin um den Geschmack zu verbessern. Man sollte da langsam echt eine Lösung bzw. Alternative finden :S
Hallo Karl,
ja, da hast du leider recht. Die beste Lösung dafür ist, möglichst nur frische und natürliche Lebensmittel einzukaufen und möglichst immer selber zu kochen – denn dann weißt du auch genau, was in deinem Essen enthalten ist.
Beste Grüße
Frank
[…] bzw. verarbeiteter Zucker und weißes Mehl in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln können chronische Entzündungen […]
Ich möchte noch ergänzen, dass Zucker nicht nur schlechte Seiten hat. Auf Industriezucker verzichte ich schon lange, aber beispielsweise Melasse soll ja sehr gesund und antioxidativ sein, oder?
Hallo Manuel,
danke für deinen Kommentar. Ich persönlich kann an reinem (Industrie-)Zucker nichts Positives entdecken. Darunter zähle ich allerdings nicht die gesunden komplexen Kohlenhydrate. (Dunkle bzw. schwarze, nicht helle) Melasse ist auf jeden Fall gesünder als herkömmlicher Haushaltszucker, da sie weniger Kalorien und mehr Nährstoffe, vor allem Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, enthält.
Beste Grüße
Frank
[…] Protein-Pancakes enthalten jedoch ausschließlich natürliche Zutaten und statt ungesundem Zucker und Weißmehl viel wertvolles Eiweiß aus beispielsweise Haferflocken, Magerquark und Eiern und […]
Hi Frank, toller Artikel – ein kleiner Tipp von mir dazu: Wenn man doch mal etwas Süßes naschen möchte kann ich, um die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu begrenzen, das gleichzeitige Essen von Ballaststoffen und Fetten empfehlen. Mein Körper zeigt so keine Insulinspitze und auch die mentale Klarheit wird so nicht vom Zucker beeinträchtigt.