Was genau versteht man eigentlich unter Saunieren?
Unter Saunieren versteht man das Nehmen eines Schwitzbads in einer Sauna, also einem Raum, der auf eine hohe Temperatur erwärmt wird. Der Saunaraum, der meistens aus Holz besteht und im deutschsprachigen Raum ohne Bekleidung zu betreten ist, wird mit Hilfe eines Saunaofens auf eine Temperatur zwischen in der Regel 80 Grad und 100 Grad erhitzt – in seltenen Fällen auch auf bis zu 130 Grad. Die Luft ist in der herkömmlichen, sogenannten finnischen Sauna bei einer Luftfeuchtigkeit von 5 bis 30 Prozent extrem trocken.
Um die Luftfeuchtigkeit und die gefühlte Temperatur in der Sauna zu erhöhen, bedient man sich meistens eines Aufgusses. Zunächst wird frische Luft in den Saunaraum gelassen, indem die Saunatür für kurze Zeit weit geöffnet wird. Dem Aufgusswasser werden in der Regel einige Tropfen ätherische Öle, auch Aufgusskonzentrate oder Saunadüfte genannt, wie der Duft von Nadelhölzern, Eukalyptus, Limette oder Minze zugegeben, die entweder anregend oder beruhigend auf den Körper wirken. Die Substanzen werden sowohl inhaliert als auch durch die Haut aufgenommen. Das Aufgusswasser wird dann mit einem hölzernen Saunalöffel portionsweise über die heißen Steine des Saunaofens gegossen und verdampft dann bei bis zu 500 Grad zu Wasserdampf und erhöht so kurzzeitig die Luftfeuchtigkeit in der Sauna. Der Dampfstoß steigt durch die Hitze zunächst nach oben an die Decke des Saunaraums, durch Verteilen der Luft im Saunaraum mit einem Handtuch (nachdem etwa ein Drittel des Wassers aufgegossen ist) kann der entstandene Wasserdampf dann gleichmäßig im Saunaraum verteilt werden. Das sogenannte Anwedeln bewirkt zudem, dass sich die auf der Oberfläche der Haut befindende Luftschicht, die als Isolierung dient, mit warmer Luft verwirbelt und sich der Körper dadurch weiter erhitzt. Das Aufgießen und Wedeln wird meistens dreimal wiederholt. Wenn möglich, schwitzt man nach dem letzten Wedeln noch ein bis zwei Minuten nach, bevor man den Saunaraum verlässt. In öffentlichen Saunabädern werden übrigens in regelmäßigen Abständen Aufgüsse durchgeführt, meistens immer zur vollen Stunde und häufig mit wechselnden Aufgussdüften.
Die positiven Wirkungen des Saunierens auf deinen Körper
Regelmäßiges und vor allem richtiges Saunieren wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Verbesserung deines Wohlbefindens und deine Gesundheit aus.
Einer der maßgeblichen Vorteile des Saunierens ist die Entspannung und der damit verbundene Stressabbau sowie die positiven Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem, das für die Regelung von Stress und Ruhe im Körper zuständig ist. Besonders durch die Wärme dehnen sich langsam und sanft verkrampfte und verkürzte Muskeln und werden gelockert und Muskelverspannungen, die durch Anspannung entstehen, lösen sich wieder. Da sich die Herzfrequenz beim Saunieren um bis zu 50 Prozent erhöht und die Blutgefäße durch die Wärme erweitert werden, wird die Durchblutung verbessert und die Muskeln dadurch besser durchblutet, was wiederum die Muskulatur entspannt. Sehr gut wirkt Saunieren deshalb bei spannungsbedingten Kopfschmerzen. Da die Sauna ein Ort der Ruhe ist, an dem du vom Alltag abschalten kannst, trägt sie nicht nur zur körperlichen Erholung, sondern auch zur psychischen Entspannung bei. Zudem führt Saunieren zu mehr Ausgeglichenheit und verbessert deinen Schlaf, was sich in zunehmenden Tiefschlafphasen nachweisen lässt.
Ein Saunabad stärkt ebenfalls das Immunsystem. Durch den Wechsel von kalten und heißen Phasen wird das Immunsystem aktiviert und die Abwehrkräfte gestärkt, was gegen Erkältungen und anderen Infekte abhärtet und vorbeugt. Die erhöhte Körpertemperatur während der Schwitzphase (ähnlich wie bei einem leichten Fieber) aktiviert die Abwehrzellen und zerstört Krankheitserreger innerhalb des Körpers. Studien belegen, dass die Immunzellen des Körpers nach dem Saunabesuch deutlich ansteigen. Außerdem werden durch das Saunieren die Nasenschleimhäute besser durchblutet und damit der natürliche Schutz durch Entzündungsabwehrstoffe in der Schleimhaut gestärkt, was Bakterien und Viren die Ansiedlung im Körper erschwert. Bereits nach drei Monaten regelmäßiger Saunagänge ist ein Abhärtungseffekt des Immunsystems messbar.
Saunieren ist auch ein tolles Gefäßtraining. Denn während des Saunagangs weiten sich deine Blutgefäße und die Durchblutung nimmt zu, wohingegen sich in der Abkühlphase deine Blutgefäße dann (insbesondere durch die Kaltwasseranwendung) wieder zusammenziehen. Und genau durch diesen Effekt bleiben deine Gefäße elastisch. Darüber hinaus wirkt ein Saunabesuch wie ein kleines Fitnesstraining: Da sich hierbei wie beschrieben deine Gefäße weiten, kann dein Blut schneller und besser fließen, was Durchblutungsstörungen vorbeugt und Blutgerinnsel verhindert. Saunieren stärkt dadurch dein Herz-Kreislauf-System, stabilisiert deinen Kreislauf, wirkt regulierend auf den Blutdruck (sowohl bei zu hohem als auch bei zu niedrigem Blutdruck) und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Darüber hinaus werden beim Saunieren durch die erhöhte Schweißproduktion und die angeregte und verbesserte Durchblutung der Stoffwechsel und die Entschlackung angekurbelt, sodass Schadstoffe und Giftstoffe sowie überschüssiges Kochsalz, das der Körper aus der Nahrung speichert, besser abtransportiert und mit dem Schweiß ausgespült werden können. Ebenfalls gibt dein Körper Milchsäure, ein belastendendes Stoffwechselprodukt, das bei (intensiver) Bewegung entsteht, aus den Muskeln ins Blut ab, was dann über den Urin ausgeschieden werden kann.
Zudem ist das Saunabaden sogar ein toller Beauty-Trick. Denn hierdurch wird deine Haut gepflegt, das Hautbild verbessert und sogar die Hautalterung kann verlangsamt werden. In Finnland heißt es, dass der ursprüngliche Sinn der Sauna eigentlich die gründliche Reinigung des Körpers ist und dass die Frauen am schönsten nach der Sauna aussehen. Das Schwitzen und die wiederholten Wasseranwendungen bewirken nämlich eine gründliche und schonende porentiefe Hautreinigung, da die Poren sich öffnen, die oberste Hornschicht der Haut aufquillt, verhornte Hautzellen sich lockern und dann leicht abgespült werden können. Zudem werden die Zellen durch die verbesserte Durchblutung der Haut besser ernährt, wodurch sich das Hautbild verschönert und du eine rosige und straffe Haut, sowohl im Gesicht als auch am ganzen Körper, bekommst. Ebenfalls wird der Säureschutzmantel der Haut stabilisiert, wodurch verhindert wird, dass Bakterien in die Haut eindringen können.
Und zu guter Letzt ist Saunieren auch Balsam für deine Seele, da im Körper Endorphine, körpereigene Glückshormone, ausgeschüttet werden, die dafür sorgen, dass du gut gelaunt bist. Besonders im Herbst und im Winter kannst du mit Saunieren so sehr einfach und auf eine angenehme Weise deine Stimmung aufhellen.
Welche Saunavarianten gibt es?
Eine Variante zur herkömmlichen, finnischen Sauna ist das Dampfbad, auch Nebelbad genannt, das über eine niedrigere Temperatur (meistens 35 bis 60 Grad), jedoch über eine höhere Luftfeuchtigkeit von 80 bis zu 100 Prozent verfügt. Die Wärme wird im Dampfbad durch Wasserdampf erzeugt. Sehr bekannt ist das türkische Dampfbad, das Hammām. Das Dampfbad ist eine Wohltat für die Atemwege, denn die feuchtwarme Luft, die du hier einatmest, lindert Bronchitis und Asthma. Und auch die Haut profitiert hiervon, da der warme Nebel Hautschuppen entfernt, ohne die Haut auszutrocknen, und die Hautporen öffnet, was sich positiv auf mögliche Hautprobleme auswirkt.
Besonders für Sauna-Einsteiger, ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Kreislaufproblemen ist die Niedrigtemperatur-Sauna, das feuchte Warmluftbad, auch Sanarium oder Biosauna genannt, geeignet. Das Sanarium ist eine Kombination aus klassischer Holzsauna und Dampfsauna und gilt als herz- und kreislaufschonender, da hier niedrigere Temperaturen (etwa 45 bis 60 Grad) und eine höhere Luftfeuchtigkeit (ca. 40 bis 55 Prozent) herrschen. Häufig wird sie mit Zugabe von ätherischen Ölen oder mit spezieller Beleuchtung (Lichttherapie) kombiniert. Eine rote Farblampe soll beispielsweise die Haut und die Drüsen anregen, eine gelbe Farblampe wirkt sich auf den Stoffwechsel aus und regt die Nerven an, eine grüne Farblampe schafft eine harmonische Stimmung und eine blaue Farblampe wirkt beruhigend. Die Aufenthaltsdauer ist mit 15 bis 30 Minuten höher als in der normalen Sauna. Besonders geeignet ist das Sanarium auch für Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, denn die niedrigen Temperaturen und die geringe Luftfeuchtigkeit wirken sich regulierend auf Bluthochdruck aus. Übrigens lindert die trockene Wärme auch Rheumaschmerzen.
Richtig saunieren – Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur einfachen Umsetzung im Alltag
Wie sieht der richtige Ablauf beim Saunieren aus?
Um die positiven Effekte der Sauna auch tatsächlich zu erreichen, musst du genau wissen, wie du richtig saunierst. Generell solltest du nicht zu lange in der Sauna bleiben und dir zwischen den Saunagängen genug Erholungszeit gönnen.
Die 10 wichtigsten Sauna-Regeln: So läuft der perfekte Saunagang ab
- Dusche dich vor dem ersten Gang in die Sauna ausgiebig. Das ist nicht nur aufgrund der Hygiene wichtig, sondern dient auch dazu, den störenden Fettfilm der Haut zu entfernen. Trockne dich dann vor dem Saunagang gründlich ab, da durch eine nasse Hautoberfläche und verstopfte Poren das Schwitzen verzögert wird. Verbliebene Feuchtigkeit dient dann sozusagen als Ersatz-Schweiß, sodass der Körper sich die eigene Produktion spart und das Schwitzen verhindert wird.
- Idealerweise nimmst du vor dem ersten Saunagang ein warmes Fußbad, um deinen Körper schrittweise auf die Wärme vorzubereiten und deinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Zudem wird hierdurch das Schwitzen erleichtert und intensiviert.
- Benutze in der Sauna ein großes Handtuch als Sitzunterlage bzw. als Liegeunterlage und lege es unter deinen gesamten Körper, um Verunreinigungen durch tropfenden Schweiß zu vermeiden. Zum Abtrocknen solltest du ein zweites, kleineres Handtuch parat haben.
- Die Schwitzphase in der Sauna sollte 8 bis 12 Minuten (maximal 15 Minuten) andauern und am besten im Liegen erfolgen. Es ist wichtig, auf die Signale deines Körpers zu hören und bei Unwohlsein oder Schwindel die Sauna sofort zu verlassen.
- Wer in der Sauna liegt, verbringt die letzten zwei Minuten am besten im Sitzen und lässt die Beine und Füße etwas baumeln, sodass der Blutdruck mobilisiert wird und der Kreislauf aktiviert und an die aufrechte Haltung gewöhnt wird. So wird verhindert, dass das Blut in den Unterkörper sackt und dir beim zu schnellen Aufstehen schwindelig wird und der Kreislauf wegsackt.
- Nach dem Saunagang folgt eine kurze, etwa zweiminütige Abkühlphase mit Bewegung an der frischen Luft. Dort kann deine Lunge nämlich besonders gut Sauerstoff aufnehmen, wodurch sich der Blutdruck langsam wieder normalisiert. Zudem können der erhitzte Körper und die Atemwege an der frischen Luft langsam wieder abkühlen und dein Kreislauf wieder in Schwung kommen. Atme deshalb im Freien mehrmals tief aus und wieder ruhig ein.
- Da dein Körper durch das Saunieren erhitzt, solltest du anschließend, aber erst nach der Bewegung an der frischen Luft, deinen Schweiß mit kaltem Wasser abduschen oder dich ungefähr zehn Sekunden lang in einem Naturbadeteich abkühlen (vorher allerdings den Schweiß abspülen). Auch das bringt deinen Kreislauf wieder in Schwung. Beim Abduschen gilt: Führe den Strahl vom rechten Fuß, rechten Bein und rechten Arm langsam zur linken Körperhälfte und dann bis zum Herzen.
- Nach der abkühlenden Kaltwasseranwendung sorgt ein warmes Fußbad (knöchelhoch bei ca. 40 Grad) für ein wohliges Wärmegefühl sowie die sanfte Abführung der verbliebenen Wärme im Körper über die Kapillaren der Haut, wodurch sich dein Körper wieder abkühlt und zum vollständigen Temperaturausgleich kommt. Denn als Reaktion auf die kalte Dusche haben sich die Blutgefäße zusammengezogen und bremsen das weitere Abkühlen. Das warme Fußbad hingegen erweitert die Gefäße wieder und ermöglicht so das weitere Abkühlen. Zudem wird durch das warme Fußbad das schlappmachende Nachschwitzen des Körpers verhindert, das entsteht, wenn die Wärme eben nicht entweichen kann.
- Eine Ruhepause nach jedem Saunagang fördert die körperliche Erholung und die psychische Entspannung. Ruhe dich also nach dem Saunagang 15 bis 30 Minuten aus, am besten auf einer Liege in einem separaten Ruheraum oder in einem Tepidarium, also einem Wärmeraum mit Bänken und Liegen. In einem Tepidarium liegt die Raumtemperatur etwas über der Körpertemperatur, was die Entspannung erleichtert und die Durchblutung des Körpergewebes verbessert. Achte darauf, dass dein Körper nicht auskühlt und nutze eventuell einen Bademantel oder eine Decke.
- Gleiche unbedingt nach dem letzten Saunagang den entstandenen Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust durch ausreichendes Trinken wieder aus (mindestens 1 Liter). Hierzu eignen sich besonders calcium- und magnesiumreiches Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsaftschorlen (im Mischungsverhältnis 1:2, also Saft zu Mineralwasser). Trinke keinen Alkohol, da er deinen Kreislauf unnötig belastet. Zwischen den Saunagängen solltest du übrigens keine bzw. nur wenig Flüssigkeit zu dir nehmen, da hierdurch der Entschlackungsprozess gestört wird und so weniger Schadstoffe ausgeschieden werden. Denn ansonsten wird die Flüssigkeit für die Schweißproduktion nicht dem Körpergewebe, sondern direkt dem Magen-Darm-Trakt entzogen.
Was solltest du beim Saunieren beachten?
- Menschen mit akuten Herz- oder Venenkrankheiten sollten auf das Saunieren verzichten oder vor dem Saunieren einen Internisten zu Rate ziehen. Wer Fieber hat, sollte auf das Saunieren ganz verzichten, da sonst die körpereigene Temperaturregelung aus dem Gleichgewicht geraten kann. Das gilt im Übrigen auch bei Entzündungen und Infektionskrankheiten, denn hier arbeitet das bereits geschwächte Immunsystem gegen die Entzündungsherde und ein Saunabad würde den Organismus zu stark beanspruchen und den Körper noch mehr erschöpfen. Ältere Menschen sollten vor dem Saunabesuch gegebenenfalls ihren Hausarzt befragen.
- Trinke vor dem Saunieren ausreichend und rechtzeitig, besonders wenn du vorher Sport getrieben hast, und gehe weder hungrig und mit leerem Magen noch mit vollem Magen in die Sauna. Nehme vor dem Saunabaden nur leichtes Essen wie Gemüse und Fisch und auf keinen Fall Alkohol zu dir, da der Körper durch den Saunagang ohnehin schon beschäftigt ist und nicht noch zusätzliche Verdauungsarbeit leisten sollte.
- Die Temperatur nimmt in der Sauna nach oben hin deutlich zu, denn warme Luft steigt nach oben. Sauna-Einsteiger sollten deshalb lieber auf den unteren Bänken oder in der Mitte Platz nehmen, da es auf den oberen Bänken heißer ist.
- Nach der Sauna bestehen beste Voraussetzungen für eine anschließende Massage, um die entspannende Wirkung der Sauna noch zu verstärken und tiefsitzende Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich zu lösen.
- Durch Saunieren nach dem Sport und die dadurch resultierende bessere Durchblutung der Muskeln sowie den angeregten Stoffwechsel kann sich der Körper zwar schneller erholen, allerdings solltest du nicht direkt nach dem Fitnesstraining in die Sauna gehen, da das Risiko von Infektionskrankheiten dann größer ist und du dir sonst leichter eine Erkältung holen kannst. Denn Trainieren bedeutet Stress für deinen Körper und der führt zu einer Abschwächung des Immunsystems. Da du in der Sauna weitere Flüssigkeit verlierst, solltest du deinem Körper nach dem Fitnesstraining erst wieder Flüssigkeit zuführen und ein wenig mit dem Saunieren warten, bis sich dein Puls wieder normalisiert hat. Nach der Sauna solltest du auf sportliche Betätigungen verzichten, um die positiven Wirkungen der Sauna beizubehalten und eine Überlastung des Kreislaufs zu vermeiden.
Wie oft solltest du in die Sauna gehen?
Nur regelmäßiges Saunieren verbessert dein Wohlbefinden und deine Gesundheit. Idealerweise solltest du deshalb einmal pro Woche ein Saunabad genießen, da die positiven Wirkungen des Saunabesuchs etwa sieben Tage lang anhalten. Mehr als ein Besuch pro Woche schadet deinem Organismus zwar nicht, bringt ihm aber auch keine weiteren gesundheitlichen Vorteile.
Wann solltest du am besten in die Sauna gehen?
Gehe als Einsteiger am besten vormittags in die Sauna, denn wenn du abends in die Sauna gehst, bringt das durch die Anregung des Nervensystems deinen Organismus und deinen Biorhythmus durcheinander. Dein Körper erwärmt sich dann entgegen dem gewohnten Rhythmus zu sehr, kann dann nicht entspannen und schüttet Stresshormone aus. Einschlafstörungen sind dann häufig die Folge.
Wie viele Saunagänge sind am gesündesten?
Die richtige Reihenfolge Wärmephase (8 bis maximal 15 Minuten in der Sauna), Abkühlphase (insgesamt ca. 5 Minuten Bewegung an der frischen Luft und Kaltdusche) und Ruhephase (ca. 15 Minuten) solltest du insgesamt bis zu dreimal durchführen. Mehr als drei Saunagänge bewirken in der Regel keinen größeren gesundheitlichen Nutzen, können dich jedoch stark ermüden. Für die drei Saunagänge solltest du ungefähr zwei Stunden einplanen. Schneller durch die Sauna zu hetzen, tut deinem Körper nicht gut. Oberste Priorität hat jedoch die eigene Empfindung. Solltest du dich in der Sauna unwohl fühlen, kannst du natürlich früher wieder herausgehen.
Welche Sauna ist für Einsteiger am besten geeignet?
Sauna-Einsteiger nutzen besser die klassische Sauna als beispielsweise das Dampfbad. Denn die konventionelle Sauna ist wegen ihrer trockenen Luft gleichzusetzen mit dem Wüstenklima, während das Dampfbad einem tropischen Regenwaldklima gleicht. In der Wüste lässt sich die Hitze im Vergleich zum tropisch-feuchten Klima jedoch wesentlich besser aushalten, denn dein Körper kühlt hier durch Verdunstung ab – ansonsten könntest du die extreme Hitze gar nicht aushalten. Das tropisch-feuchte Klima belastet deinen Körper jedoch wesentlich mehr, da die Haut durch die bereits feuchte Umgebungsluft kaum weitere Feuchtigkeit aufnehmen kann, was die Verdunstung erschwert.
Ist es sinnvoll, auch im Sommer in die Sauna zu gehen?
Zwar mag ein Saunabesuch in den warmen Sommermonaten paradox klingen, doch gerade im Sommer wird der Körper durch das Wechselbad zwischen erholsamer Wärme und prickelnder Kühle erfrischt und der Geist belebt. In der Sauna steigt die Körperkerntemperatur um 1 bis 1,5 Grad. Wenn der Körper dann draußen wieder den Sommertemperaturen ausgesetzt ist, stellt er sich automatisch auf Kühlen ein und schwitzt dadurch weniger. Da nicht nur die Hitze der Sauna alleine, sondern vor allem der Wechsel der warmen und kalten Reize für eine gesundheitsfördernde Wirkung sorgt, ist regelmäßiges Saunieren deshalb auch im Sommer zu empfehlen.
Nimmt man durch Saunieren ab?
Zwar verliert man bei einem Saunagang bis zu einem halben Liter Wasser, jedoch sollte man diesen Flüssigkeitsverlust zeitnah wieder ausgleichen. Durch Saunieren nimmst du deshalb nicht ab, da ja in der Sauna kein Körperfett verbrannt wird, sondern man nur Wasser ausschwitzt und direkt im Anschluss wieder Flüssigkeit zu sich nimmt.
Die schnelle Alternative zum Saunieren für den Alltag
Wenn du im Alltag nur wenig Zeit zur Verfügung hast, ist das (morgendliche) Wechselduschen, also das mehrmals abwechselnde Duschen mit heißem und kaltem Wasser, eine schnelle und wirksame Alternative zum Saunieren im Alltag. Mit Wechselduschen härtest du deinen Körper ab und förderst zudem den Erholungsprozess nach dem Fitnesstraining.
Bereits im Römischen Reich sowie in China und Japan wurden schon in frühen Jahren Wechselbäder praktiziert. Allerdings erlebten sie mit dem bayerischen Priester Sebastian Kneipp vor ungefähr 150 Jahren eine Wiederbelebung. Kneipp, auf dem die Wechselduschen bzw. das Wassertreten maßgeblich beruhen, war von der heilenden Wirkung des Wassers überzeugt, da er seine Tuberkuloseerkrankung damit heilen konnte, indem er mehrfach kurz in der eiskalten Donau badete.
Beginne beim Wechselduschen, das du idealerweise bei jedem Duschen anwenden solltest, immer mit einer warmen Dusche und höre immer mit einer kalten Dusche auf. Wiederhole das zweimal. Die Kaltphase solltest du etwa ein bis zwei Minuten aushalten. Der Kältereiz muss so lange wirken, bis du ihn nicht mehr als kalt wahrnimmst. Beginne bei deinen Füßen und dusche dann aufsteigend deine Beine (erst die Außenseite, dann die Innenseite) und deine Arme (gehe zunächst außen vom Handrücken bis zur Schulter und dann von der Achselhöhle zurück bis zur Handinnenfläche) sowie deine Brust, deinen Bauch, deinen Nacken, deinen Rücken und dein Gesicht kalt ab. Nach der kalten Dusche lässt du dann in der gleichen Reihenfolge wieder das warme Wasser über deinen Körper laufen und anschließend wieder das kalte Wasser. Trockne dich danach ab und lege dich am besten zur Wiedererwärmung für eine halbe Stunde auf das Sofa oder ins Bett. Halte durch, auch wenn eine Wechseldusche beim ersten Mal schon sehr ungewohnt ist. Nach einigen Anwendungen wird die anfängliche Hemmung gegen das kalte Wasser verschwinden und du wirst das Wechselduschen vielmehr als anregend und angenehm empfinden.
Das hast du in diesem Artikel gelernt: Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- Sauniere regelmäßig, am besten einmal pro Woche, und auch im Sommer, um den bestmöglichen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen.
- Plane für das Saunieren ungefähr zwei Stunden ein. Die richtige Reihenfolge beim Saunagang, also Wärmephase in der Sauna (8 bis maximal 15 Minuten), Abkühlphase mit Bewegung an der frischen Luft und Kaltdusche (ca. 5 Minuten) sowie einer anschließenden Ruhephase (ca. 15 Minuten), solltest du insgesamt bis zu dreimal durchführen.
Franks Quick-Tipp: So gelingt es dir, regelmäßiges Saunieren ganz einfach und mit minimalem Zeitaufwand in deinen Alltag zu integrieren
Ich persönlich versuche, mindestens alle vier Wochen bewusst vom Alltagsstress abzuschalten und einen erholsamen Wellness-Tag*, gut eignet sich natürlich ein Samstag oder Sonntag, zu genießen. Hierfür besuche ich meistens ein Thermalbad und verwöhne dort meinen Körper mit einem ausgiebigen Saunabesuch (in verschiedenen Saunen) und einer anschließenden Massage sowie mit einem leckeren und gesunden Fitnessgericht und frisch gepressten Obst-Gemüse-Säften. Wirkt entspannend wie ein Kurzurlaub!
Starte jetzt mit minimalem Aufwand in ein gesünderes Leben!
Viel Erfolg dabei wünscht dir
Dein Frank Backhaus
Gründer und Autor von tipps4fitness.de – Der Gesund-leben-Blog
Bildnachweis: ©iStockphoto.com/kzenon
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Mir ist die echte Saune viel zu heiß! Ich komme dann mit meinem Kreislauf nicht zurecht und mir steigt die Hitze schnell zu Kopf. Besser finde ich da die Dampfduschen, da ist auch eine „Sauna“ eingebaut, die aber auf 60 Grad begrenzt ist. Sie ist schnell einsatzbereit und viel schonender für Menschen mit Kreislaufproblemen.
Ich habe selber eine eingebaut bei mir, und obwohl ich bisher die Sauna gemieden habe (wegen der Probleme mit meinem Kreislauf), nutze ich dieses Dampfbad im Stehen doch ziemlich oft. Wenn man aber Probleme mit seinen Atemwegen hat, ist die finnische Sauna vielleicht doch besser. Denn der Dampf muß ja auch eingeatmet werden, trotz Abzug.
Hallo Hubert,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Erfahrungen!
Beste Grüße
Frank
[…] zur Unterstützung des Entgiftungsprozesses in deinem Körper werden nach der Massage ein Sauna- oder Dampfbadgang […]
Vielen Dank für den Beitrag!
In der Sauna liege ich immer. Wenn ich die Hitze nicht mehr aushalte, stehe ich einfach auf und gehe raus. Oft wird mir danach etwas schwindelig. Gut zu wissen, dass die letzten Minuten in der Sauna im Sitzen verbracht werden sollten.
Ich habe gerade eine Ferienwohnung mit Sauna gebucht – da muss ich diesen Tipp mal ausprobieren!